Das Ganggrab "De hoogen Stener", 3 km nördlich des Ortes stammt aus der Jungsteinzeit und ist der früheste Beleg einer Besiedlung dieses Raumes. Mit der Kammerlänge von 27,5 m ist es das größte Ganggrab überhaupt. Während die Steine der vermutlich ovalen Einfassung fast völlig fehlen sind die einst 39 Trag- und 15 Decksteine weitgehend vorhanden. Im Ortsteil Ostenwalde wurde ein Hünengrab versetzt und liegt im Ort, am Straßenrand.
Die Ortschaft Werlte wird im 11. Jahrhundert erstmals urkundlich als werlidde bzw. werelithe als Besitzung des Klosters Corvey um 834/854 erwähnt. Die Ortschaften des Hümmling waren diesem Kloster im hohen Mittelalter Zehnt-pflichtig.
Werlte war wie der gesamte Hümmling bis 1803 Teil des Amtes Meppen im Niederstift Münster. Erst wurde es an das Herzogtum Arenberg angegliedert, dann war es Teil des Kaiserreiches Frankreich (1810-1815) und kam 1815 an das Königreich Hannover, mit diesem 1866 an Preußen. Der Hümmling wurde im Heiligen Römischen Reich Deutscher Nationen (auch "Altes Reich" oder "1. Reich") als freier Hümmling bezeichnet, da die Bauern in ihm, auch wohl aufgrund seiner schlechten Erschlossenheit und kargen Lebensbedingungen, nicht persönlich abhängig waren.
Ein bekannter Einwohner Werltes war Albert Trautmann (* 21. Dezember 1867 in Sögel, † 12. September 1920 in Werlte), dem ein an der Ecke Kellerstraße/Sögeler Straße gesetzt wurde. Er ist u.a. der Verfasser der "Hümmlinger Skizzen". Viele Einrichtungen tragen heute seinen Namen, so auch die von ihm geleitete Apotheke an der Hauptstraße. Er wurde auf dem Alten Friedhof in Werlte begraben.
© Copyright by Verlag W. Simon
Alle hier gezeigten Kartographien sind urheberrechtlich geschützt und dürfen
nicht -auch nicht auszugsweise- reproduziert werden.