Kreis AMMERLAND

Ammerland heißt Sumpfland. Ameri, Amiri oder Ambria ist ein altes indogermanisches Wort, das Wasser, Feuchtigkeit, Regen bedeutet; schließlich kämpften die ersten Siedler mit allen Hindernissen, die Sumpf und Urwald zu bieten hatten. Allerdings herrscht in der Auslegung noch keine Einigkeit. So soll das Ammerland seinen Namen auch nach den zahlreichen Amsen führen. Dieses sind die vielgewundenen Wiesenmoortäler, die seine Bodengestaltung beherrschen. Flusstäler in der Art der ammerländischen Bachniederungen führen im ganzen deutschen Sprachgebiet die Gattungsbezeichnung Asen, Amsen oder Emsen, die auch auf die Wasserläufe übergegangen sind.

Schon in sächsischer Zeit (800 n. Chr.) gab es ein eigenständiges Herrschaftsgebiet, den Ammergau (Pagus ameri), dessen Gebiet etwa den heutigen Landkreis Ammerland umfasste. Es war ein von mächtigen Randmooren umgrenztes Geestgebiet, das ungefähr von der Wapel-Jade-Niederung im Norden bis zur Vehne und Hunte im Süden reichte. Spuren der menschlichen Existenz sind im Torf dieses Moores von der Jungsteinzeit bis in die Neuzeit hinein nachweisbar.

Als moderne Verwaltungseinheit geht der Landkreis auf die Oldenburgische Verwaltungsreform von 1933 zurück. Damals wurden die sechs heute noch bestehenden Großgemeinden geschaffen, deren Grenzen sich an alten Kirchspielgrenzen orientieren.

Das Ammerland liegt im Zentrum der nordwestdeutschen Tiefebene in unmittelbarer Nachbarschaft zur Großstadt Oldenburg. Dank seiner günstigen Lage auf dem Weg zu den Seehäfen und Ferienzentren an der ostfriesischen Küste sowie in die nördlichen und östlichen Niederlande auf der einen Seite und durch seine hervorragende verkehrstechnische Anbindung nach Osten (Oldenburg, Bremen, Hamburg, Berlin) und Süden (Hannover, Osnabrück, Dortmund) ist das Ammerland zu einem wichtigen verkehrlichen Bindeglied geworden.

Nicht zuletzt durch die optimale überregionale Verkehrsanbindung ist es gelungen, die wirtschaftlichen Grundlagen durch Ansiedlung neuer Industrie, Handwerks- und Handelsbetriebe in allen Gemeinden des Kreises zu verbessern und die heimische Wirtschaft weiterzuentwickeln. Zahlreiche Unternehmen haben in den letzten Jahren den "Wert" des Ammerlandes erkannt und sich in einem der anspruchsgerecht erschlossenen Industrie- oder Gewerbegebiete angesiedelt. Hierzu zählen in zunehmendem Maße auch Betriebe, die hohe Ansprüche an die Qualifikation ihrer Mitarbeiter/innen stellen, wie z. B. in der Laser- und Elektrotechnik sowie im Maschinenbau. Dank der unmittelbaren Nachbarschaft zu Universitäten und technischen Fachhochschulen ist ein ausgewogenes Qualifizierungspotential auf hohem Niveau im Ammerland vorhanden. Für die berufliche Weiterbildung der im Landesdurchschnitt gesehen jungen Bevölkerung gibt es zahlreiche Institutionen und Trainingszentren praktisch vor Ort.

Die Bevölkerungsentwicklung des Landkreises zeichnet sich seit langem durch einen überdurchschnittlichen Zuwachs aus. So nahm die Wohnbevölkerung in der Zeit von 1970 bis 1990 bei gleichbleibendem Trend um nicht weniger als 14.000 Einwohner zu. Heute leben 116.626 Einwohner (Stand: 31.12.2006) auf der Fläche des Landkreises von 728,35 km². Die Bevölkerungsdichte liegt damit bei 160,1 Einwohner/km².

Die vergleichsweise hohe Bevölkerungszunahme ist sowohl Gradmesser für einen hohen Wohn-, Freizeit- und Erholungswert im Landkreis als auch Indiz für das wirtschaftliche Wachstum der Region.Das von mittelständischen Unternehmen geprägte facettenreiche Wirtschaftsbild wird sinnvoll ergänzt durch die im Lande führende Baumschulwirtschaft, die Landwirtschaft, die als Schwerpunkt herauszuhebende Nahrungsmittelindustrie und den sich nachhaltig positiv entwickelnden Fremdenverkehr.

In dieser Infrastruktur mit vielfältigen Wohn-, Sport- und Freizeitwerten finden sich im Landkreis Ammerland gleichwohl auch heute noch für den Einheimischen und insbesondere für den Gast reizvolle Landschaftsbilder mit schönen Laubwäldern, Wallhecken, saftigen Weiden, sehenswerten Bauernhöfen, Baumschulen und alten Kirchen, die es rechtfertigen, das Ammerland eine Parklandschaft zu nennen.

Diese Landschaft gilt es zu bewahren und zu schützen, wenn mit weiteren Investitionen die Attraktivität des Ammerlandes für Kreiseinwohner, Wirtschaft und Fremdenverkehr gesteigert werden soll.