Lathen taucht erstmals 854 als Lodon auf. Es gehört zu den sehr alten Ortschaften und war schon vor dem Übergang des Nordlandes an Corvey 834 und zur Zeit der Christianisierung unter Karl d. Gr. von Bedeutung. Es ist anzunehmen, dass Lodon in der unter Leitung des Missionsbischofs von Osnabrück erfolgenden Bekehrung des Agredingo durch die Missionszelle in Meppen den Hauptort und Mittelpunkt des Gaues darstellt. Dafür spricht
- dass in der Nähe von Lathen auf dem Flüchtenberg bei Düthe wohl das Uralte Volksgericht des Gaues bestand,
- dass die Kirche zu Lathen, bevor sie von Corvey auf den hl. Vitus umgeweiht wurde, den hl. Johannes den Täufer zum Patronen hatte (jetzt noch zum Mitpatron) und wahrscheinlich die vorhandene aber nirgends sonst nachzuweisende Haupt- und Mutterkirche des Gaues war,
- dass Corvey selbst, obschon es Lathen in Rücksicht auf seinen Hauptsitz Meppen zurückzudrängen versuchte, dort eine den nördlichen Teil des Nordlandes, den Hümmling eingeschlossen, umfassende Curia (Verwaltungs- und Abgabestelle) errichtet.
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